Future Writing

Nachgedanken zu unserer Situation in der Corona-Krise am 23.03.2023

Vor genau drei Jahren war es, da saß das kleine Team von Thinking Circular beim Krisenmeeting zur Corona-Situation zusammen. Und so wie manche Krise, ob Tschernobyl, das Waldsterben, Fukushima, Klimakrise oder die Finanz-Krise von 2008 hat sich auch die Corona-Krise in das Gedächtnis der MitarbeiterInnen eingebrannt. Aber was im Jahr 2023 verschwunden ist, ist die Angst vor weiteren Krisen. Nur eines ist nämlich sicher: Die nächste Krise kommt bestimmt. Was geblieben ist, was sich gefestigt hat, das ist eine andere Art zu denken, zu handeln und zu leben, um resilient mit den Krisen umzugehen.

Das Wort „Corona“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Krone. Unser kleines Team hat damals beschlossen, den Krisenkönig einfach zu stürzen. Auf jeden Fall wollten wir unseren Beitrag leisten, die Infektionskurve des Corona-Virus abzuflachen. Wir haben uns auf flexibles Arbeiten zu Hause und Kurzarbeit eingelassen. Im Jahr 2023 haben alle überlebt und Antikörper gebildet. Und wir stellen fest, unsere Denk-Kultur als wirksamer Antikörper baut Resilienz auf. Aber wie haben wir das geschafft? Unser Motto REthink und REsolve hat als Ansatz geholfen. Und die Überlegung mit dem Stress Schluss zu machen, ständig alles neu erfinden zu müssen. Das war emotional enorm stabilisierend. Neu denken war dabei allerdings unerlässlich. Was folgte war zunächst die Befassung, was CORONA eigentlich heißt.

Die CORONAL-Ebene ist die sogenannte Frontalebene, also das, was gerade vor einem liegt. Wer sich nicht im Dauer-CORONAL-Emotions-Stress befinden will, der muss also die Ebene, die Perspektive wechseln. Wir begaben uns der Logik folgend auf die sogenannte Sagittal- (=Parallelebene) und auf die Transversal-Ebene (=Querliegende Ebene), die es auch noch gibt. Wir wollten wenigstens diese drei Dimensionen betreten, denn sie sind uns bekannt. Drei Dimensionen können wir Menschen überschauen. Höhe, Breite und Tiefe im Raum sind jedem ein Begriff. Einige Physiker sprechen heute schon von 8 Dimensionen, aber so weit soll unser Gedankenexperiment nicht gehen.

Ist es ein Zufall, dass die beiden Begriffe „coronal“ und „corona“ zusammenfallen? Eher nicht. Denn eine Krise beschäftigt sich immer damit, auf der Oberfläche, also akute Probleme zu lösen. Wenn Thinking Circular in der Coronal-Ebene geblieben wäre (sinnbildlich: y-Achse), hätte das Unternehmen sich nur mit den negativen Auswirkungen des Corona-Virus beschäftigt.

Stattdessen ist es in die beiden anderen Ebenen eingetaucht. Was sind Aufgaben in der Sagittal-Ebene (sinnbildlich z-Achse) und Transversal-Ebene (sinnbildlich x-Achse)? Dazu muss man sich anschauen, was hinter dem Begriff „Corona“ steckt.

In Zusammenhang mit dem Wort „Corona“ stehen tatsächlich viele positive Begriffe. Beispielsweise das Herz. Denn „coronarius“ bedeutet Herzkranzgefäße (lat. „corona“ bedeutet sowohl Krone, als auch Kranz – beides Kreisläufe, die sich schließen). Wie steht die Corona-Situation zu unserem Herzen? Die Aufgabe scheint eindeutig. Das Herz muss gestärkt werden. Ein lebendiges Herz erhalten werden. Was steckt noch in dem Wort Corona drin? Ein Zusammenhang mit der Klimakrise? Wir wagten also ein Wortspiel:

 

Sei es die Corona- oder die Klimakrise. Für beide Krisen wäre die Circular Economy ein heilsames Mittel. Was steckt außerdem in dem Wort Corona? Einem Wort, das die Menschheitsgeschichte prägt. Ein Zusammenhang dazu, wie Menschen sich begegnen.

 

Krisen schaffen Enge. Aber sie schaffen auch Nähe. Sven Schumacher singt in seinem Lied: Wir wollen aufstehen, aufeinander zugehen, voneinander lernen, miteinander umzugehen. Für Thinking Circular eine Erfahrung, die die letzten drei Jahre nach der Corona-Krise stark geprägt hat.

 

Wie entwickelt sich eine neue Art zu denken, zu handeln und zu leben, um solche Erfahrungen überhaupt möglich zu machen? Ein letztes Wortspiel – Corona steht auch für:

 

Zusammenfassend steckt all dies in dem Wort Corona drin: Das Herz stärken, regionale und dezentrale Kreisläufe herstellen, mit anderen kooperieren und sich gegenseitig helfen, kognitive Kreisläufe trainieren. Das war und ist unser Auftrag.

Als unsere Autorin im Jahr 2023 von ihrem Laptop hochschaut und auf das zentrale Dashboard des Büros blickt, kann sie den aktuellen Projektverlauf live verfolgen. Das Gesundheitsrisiko der einzelnen Projekte steht auf „grün“. Die Aufträge, die in der Corona-Krise verloren gingen, wurden im Nachgang alle realisiert. Und nicht nur das, Thinking Circular hat daran gearbeitet, die Circular Economy als Lösungsansatz für zukünftige Krisen zu etablieren, wodurch nach der Corona-Krise zunehmend mehr Aufträge eingingen.

Unsere Autorin schaut sich im Büro um. Die anderen sind gerade in Aufbruchstimmung. Es ist gleich 13 Uhr – Mittagspause. Als sie rausgehen treffen sie im Treppenraum auf das Team von FZ Recycling, dem Partner von Thinking Circular, mit dem vor allem in den letzten zwei Jahren viele spannende Projekte zusammen realisiert wurden. Hier treffen immer zwei Welten zusammen, wenn die beiden Teams zusammenarbeiten: Handfeste Technik trifft auf kreativen Think Tank. Die Verbindung: Ein grünes Multiversum. Und während beide Teams in den letzten drei Jahren ordentlich Zuwachs bekommen haben um der gemeinsamen Mission, das Multiversum auszudehnen, nachzugehen, realisiert sich das Team so wie geplant. FZR hat ordentlich Zuwachs im technischen Bereich bekommen. Thinking Circular ist seinen Idealen treu geblieben und hat eine bunte Mischung an erfahrenen und jungen Menschen eingestellt. Hier vereint sich viel Zukunft in den jungen und weniger Zukunft, aber viel Erfahrung, in den älteren Mitarbeitern. Insgesamt hat FZ Recycling fünf weitere Teammitglieder eingestellt. Thinking Circular vier weitere. Allesamt grüne Piraten, die das Schiff gemeinsam auch durch windige Zeiten steuern.

Unten in der Küche tummeln sich also alle wie fleißige Bienen beim Zubereiten des Mittagessens. Das Dashboard zeigt den Wochenplan an. Gekocht wird hauptsächlich mit Zutaten aus dem eigenen Garten. Und während einige Teammitglieder Kräuter holen gehen, fällt unserer Autorin das heutige Datum auf. Knapp drei Jahre ist es her. Der Grundstein für die solidarische Unternehmenskultur wurde in der Betriebsvereinbarung vom 18.03.2020 gelegt: Während die meisten Betriebsvereinbarungen mit juristischen Paragraphen beginnen, beschloss das Team von Thinking Circular sich gegenseitig ein Commitment zu geben. Füreinander einzustehen und die Krise zu nutzen, um die Resilienz zu stärken.

Als unsere Autorin mit Spitzwegerich, Giersch und Schafgarbe zurückkommt, erstaunt sie das Ergebnis dieser damaligen Krisensitzung. In der Küche steht ein bunter Haufen an kompetenten Querdenkern, die alle die Ärmel hochkrempeln, um das regionale Gemüse zu schnippeln. Heute ist die Kultur von Thinking Circular von Kooperations- & Resilienz-Gedanken geprägt, von Optimismus und von Lösungsdenken und von Gemeinsam statt Einsam.

Die Narrative von oben trägt Symbol-Charakter: Um zukünftige Krisen zu vermeiden, wurde Thinking Circular gegründet, um daran zu arbeiten, die Circular Economy zu etablieren.

Immer wieder schließt sich der Kreislauf. Die Gedanken kreisen. Vielleicht ist es genau das. Das Gehirn auf Kreisläufe trainieren. Kognitive Kreisläufe. Und  darauf, uns die Zukunft selbst zu schreiben.

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